Dienstag, 29. Oktober 2013

Auf den Spuren großer Künstler

Hier ein kultureller Ausschnitt aus der letzten Woche: In der Region Île de France im Großraum Paris habe ich letzte Woche das Geburtshaus von Claude Debussy besichtigt. Es enthält im ersten Stock ein kleines Museum und befindet sich in einer sehr schönen Altstadt gegenüber von Paris. Ebenso außerhalb befindet sich auch die pittoreske Stadt Auvers-sur-Oise, in der Van Gogh seine letzten Tage verbracht hat. Der Ort kann aufgrund seiner immer noch malerischen Schönheit als Ursprung des Impressionismuses begriffen werden. Neben einem Museum und dem Sterbezimmer von Van Gogh, sind auch viele Wegmarken, die Van Gogh gemalt hat und somit verglichen werden können, ein lohnenswertes Ausflugsziel.
 Ein Beispiel: Die Kirche von Auvers-sur-Oise im Original auf dem "Pilgerweg von van Gogh" und  das Gemälde.


Dienstag, 22. Oktober 2013

Versailles im Herbst

Hier ein kleines Album der Exkursion zum Schloss Versailles.
Im Fokus: Der englische Garten von Marie Antoinette - ein wunderschöner Park mit normandischen Dorfhäusern!

Montag, 7. Oktober 2013

Von Paris profitieren: Opernbesuch und Stars getroffen


Auch wenn ich nach ein paar Wochen Paris der Meinung war, es koche auch nur mit lauwarmen Wasser, schließlich habe Essen genauso viel zu bieten (dort hängen auch Van Gogh und Picasso), so kann man kulturell von Paris doch noch ein wenig mehr profitieren. 3 Opernhäuser, 2 große Konzertsäle und allerhand Festivals und Staraufgebote sind für mich doch ein Grund, Paris nicht zu unterschätzen. Viel früher als gedacht, konnte ich sogar schon letzte Woche den ersten Opernbesuch in der Bastille auf nahezu erstklassigen Plätzen machen, da die Kartenbesitzerin erkrankt ist und mir die Karte überlassen hat.

Desweiteren habe ich letzte Woche - und das ist ein echtes Highlight - das festival de musiques à l'image (ein Filmmusikfestival) besucht. Nicht nur dass mir die Filmmusikgröße Harry Gregson-Williams (Shrek, Narnia) seine Hand gereicht hat, ich hatte das Vergnügen in der Masterclass meines europäischen Lieblingskomponisten Bruno Coulais (Die Kinder des Monsieur Mathieu) zu sitzen. Am Sonntag gab es dann auch noch ein traumhaftes Filmmusikkonzert unter dem Dirigat von Frank Strobel und Harry Gregson-Williams in dem Kino le Grand Rex. Überrascht musste ich aber einige male grinsen über die Unseriösität in französischen Konzerten im Vergleich zu Deutschland. Als in der Oper Bastille viele Besucher in Zivilkleidung erschienen sind und nach jeder Arie angefangen haben zu klatschen, hatte ich mir noch nicht viel dabei gedacht. Als beim Filmmusikkonzert viele Besucher ihre Handys zu Live-Aufnahmen zückten,  mitten im Stück jubelten und klatschten, als sie Star Wars oder Indiana Jones erkannten und Videosequenzen zur Musik projiziert wurden, war ich wirklich sehr überrascht, kann aber nur sagen, eine absolut angenehme Atmosphäre und ein unglaublich schönes Konzert erlebt zu haben.




Freitag, 4. Oktober 2013

Die Gesundheit an erster Stelle

Letztes Wochenende habe ich mit den französischen Pfadfindern mein erstes Lager verbracht. Auf einer Wiese, ca. 1 Autostunde von Paris entfernt, dessen Lagerraum nichts weiter bot als ein Wasseranschluss, haben wir in Zelten geschlafen, Lagerfeuer gemacht und Spiele gespielt. Soweit so gut, aber zurück zur Wiese. Dass die Franzosen nicht gerade etepetete sind, dürfte vielen bekannt sein. "C'est comme ca" sagt man, worauf ich in einem jüngeren Eintrag noch genauer drauf eingehen werde. Ich war jedenfalls sehr überrascht, dass eine 2-Tages-Klobrille über einer großen Grube im Wald nicht den geringsten Protest bei den Scouts auslöste, sondern sich stattdessen die Kinder am Morgen vor dem mit planenummauerten Örtchen in einer Schlange versammelten. An Handtücher zum Waschen des Geschirrs hatte auch kein Kind gedacht, die Teller wurden einfach auf die Wiese zum trocknen gelegt (am Samstag hat es übrigens ordentlich geregnet). Zumindest wir Mitarbeiter hatten einen großen braunen Lappen dabei, um sämtliche Töpfe ordnungsgemäß zu säubern. Letztendlich ist Geschirr aber sowieso überbewertet, denn hier trinkt man geschwisterlich aus großen Flaschen zum Weiterreichen. Aber genug gemeckert über die Hygiene, ein Wort zur Gesundheit. Am Samstag gab es als "Goûter" (das kann man garnicht übersetzen, sowas gibts nur im Land des Essens, es ist eine offizielle Zwischenmahlzeit) Quark mit Erdbeeren, nicht aber die Erdbeeren vom Feld, sondern die gezuckerten von Haribo. Am Sonntag gab es Kekse (und auch Trauben, die hat aber keiner genommen). Umgehauen hat es mich dann aber, als sich auf einer Art Gebotetafel für die Pfadfinder, auch die Regel "Jeder Pfadfinder achtet auch die Sicherheit und Gesundheit seines Körpers" befand. Dieses Gebot liest man aber sogar erstaunlicherweise ziemlich häufig in Frankreich, denn die Regierung ist sehr wohl bemüht, den gefräßigen Franzosen gesund und schlank zu halten. Das hat mich sehr verwundert, denn generell sind die Franzosen ja nicht für ihre dicken Bäuche bekannt. Schaut man aber genauer hin, stellt man doch fest, dass die Franzosen garnicht mal so gesund leben. Ein Tagesablauf: Morgens essen die Franzosen so gut wie garnichts. Ein petit-déjeuner (kleines Früchstück), ist nichts weiter als ein Croissant mit Kaffee. Wenn es mehr sein darf, ausschließlich süß. Ei, Käse und Schinken sind verpöhnt. Zum Mittag gibt es dann das déjeuner, das kann schon ein mehrgängiges Menü sein, in der Regel sind es aber Naschwaren oder Fertiggerichte. Sehr beliebt ist hier der Tiefkühlsupermarkt Picard, der dem Arbeiter ein Segen - dem Gesundheitsminesterium ein Dorn im Auge ist. Im Nachmittag gibt es dann den bereits erwähnten Goûter und Abends ein ordentliche Menü. Wer glaubt, die "französische Portionen" in den Restaurants lassen Rückschlüsse auf das Essverhalten ziehen, der irrt. Insgesamt gewinnt man nach den obligatorischen Gängen Vorspeise - Hauptspeise - Käseplatte - Dessert - Kaffee dann doch nen anderen Eindruck. Ich habe mich jedenfalls schneller an das Essen als an die Sprache gewöhnt. Die Präsenz ist durchaus die gleiche. Bei jeder Versammlung ist es ein Begleiter, manchmal auch der Fokus. Heute bei der Musikerversammlung der Kirche hatte jeder einen Teil für ein gemeinsames Essen beigetragen, geredet haben wir aber über ganz andere Dinge. Aus diesen nun ausführlich erklärten Gründen will die Regierung nun mit größtmöglicher Manipulation ohne Einbüßen des Umsatzes gegen das Konsumverhalten der Bürger vorgehen, was in der Realität so aussieht, dass unter jeder Gastronomie- und Naschwarenwerbung und in jedem Prospekt der Supermärkte ein großer Zusatz zu finden ist, man solle sich doch bitte Sport machen und auf seine Gesundheit achten. Im Ganzen finde ich das dann aber ziemlich lächerlich. Da sich die Franzosen viel Zeit zwischen den Gängen lassen, Fleisch häufig meiden und das Bier hier einfach "de la merde" schmeckt, bleibt der Bauchumfang der Deutschen immer noch einige cm über dem der Franzosen.