Mittwoch, 13. November 2013

5. fête de la soupe

Letzten Samstag fand das 5. alljährliche Suppenfest im Centre statt. Sei es die Gemeinschaftspolitik der Vororte oder einfach die Essensmentalität der Franzosen - so etwas habe ich noch nie erlebt! Das Prinzip ist einfach: Jeder der will, bringt eine selbst gekochte Suppe mit, die er über aufgebauten Gaskochern im Innenhof erwärmen kann. Diese schenkt er dann an alle aus, die einmalig für wenige Euros eine Tasse am Eingang gekauft haben. Ein einzigartiges Nachbarschaftsfest. Über 300 Leute aus Bois-Colombes und den angrenzenden Städten sind zum Suppen probieren her gekommen und haben bei Musik, Lagerfeuer und warmer Suppe das Gespräch mit Nachbarn und Freunden gesucht, Rezepte ausgetauscht (Kürbis-Roquefort-Suppe war eindeutig die beste) und das anschließende Musikprogramm im Haus genossen. Dabei wurden wir sogar von den Rathäusern zwei Städte mit aufgebauten Zelten und verliehenen Bänken kostenlos unterstützt. Es mag an der geringeren Einwohnerzahl liegen oder dem noch geringeren Unterhaltungsangebot, aber das Centre ist im ganzen Umkreis als Freizeitort bekannt und wir arbeiten sehr gut mit den Bürgermeistern zusammen. Auch ich bin bei diesem Ereignis natürlich nicht untätig gewesen. Wie so oft bin ich zunächst dafür verantwortlich, beim Rathaus unsere Plakate abzuholen und sie dann möglichst vielen Läden aufzuhängen, dabei immer wieder den gleichen Satz abspulend "Bonjour. Est-ce que je peux accrocher des affiches, s'il vous plaît?". Nach einer voherigen réunion (= Versammlung [in Frankreich muss alles ausführlich besprochen werden]), empfange ich am Vortag des Ereignisses die Arbeiter, die das gestiftete Zelt mitbringen und erkläre ihnen wo es aufgebaut werden soll und arbeite dann schließlich mit dem Komitee des Centre insgesamt 14 Stunden am Tag des Ereignisses an der Vor- und Nachbereitung sowie dem Ausschank der Suppen und dem Fotomachen. Für eine völlig unkommerzielle Assoziation stellt das Centre wirklich beeindruckende Spektakel und gemeinnützige Aktionen (bspw. Braderie) auf die Beine und ich bin froh, an solchen Tagen mit einer Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern rechnen zu können.

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